Dogdance öffnet sowohl für den Mensch als auch für den Hund eine Tür in eine Welt, in der sie sich ausdrücken und ihre Phantasie ausleben können und viele neue Fähigkeiten als Team erarbeiten können. (Attila Szkukalek)
Wie kommt man auf die Idee mit seinem Hund zu tanzen? Man hat einen agilen Hund, mit dem fährt man 20 km Fahrrad, danach wirft man Bällchen aber dann fragt der Hundimmer noch: was kommt jetzt? Spätestens hier muss man sich etwas einfallen lassen, sonst steht es um den Hausfrieden schlecht.
Branka, Rabauka, Tyranja vom Nervensäghof, so nenn ich sie, meine PON-Hündin, 6 Jahre alt.
Der Name ist Programm, jeden Tag! Seit 20 Jahren haben wir Hunde, sind also sozusagen ‚hundeerfahren’ - doch an dieser Hündin hätte ich mir fast die Zähne ausgebissen.
Dennoch habe ich sie im Griff: dank Dogdance. Seit 3 Jahren üben wir fast jeden Tag und wir hatten auch schon einige Aufführungen. Wir haben mehrere Seminare besucht, denn leider wird diese relativ neue Sportart n Hundevereinen kaum angeboten. Grundgehorsam ist Voraussetzung und darauf wird aufgebaut. Dogdance fängt da an, wo die Unterordnung aufhört. Man braucht dafür keine speziellen Geräte oder besonders viel Platz und kann praktisch überall üben.
Leider sind die meisten Hunde unterfordert und besonders Arbeitshunde leiden sehr darunter. Dogdance ist geistige und körperliche Beschäftigung und man kann den Hund in relativ kurzer Zeit auslasten. Prinzipiell ist jeder Hund geeignet egal ob groß oder klein, alt oder jung, schnell oder langsam, denn es geht nicht nach dem Prinzip höher, schneller, weiter, sondern um Kreativität, gut gewählte Lieder und Harmonie.
Man kann die einzelnen Dogdance-Elemente in verschiedene Kategorien unterteilen:
1. Die "Fußarbeit" - vorwärts - rückwärts - seitwärts - kriechend
2. Die "Standardelemente" - Twist (Hund dreht sich um die eigene Achse) - Kreiseln um den Menschen
3. Die "Sprünge"- über die Arme/Beine durch Arme/Bein - über den Kopf
4. Die "Tricks" Männchen Rolle winke Peng Pfote Diener schämen - kriechen
5. Die "Distanzarbeit" Elemente/Tricks auf Distanz, was schwierig ist, denn es muss praktisch wieder von vorne angefangen werden.
Hilfsmittel sind z.B. Leuchtkegel und Begrenzungen aller Art, Target-Stick (Zeigestock) und natürlich Belohnung, wie Spielzeug und Leckerlis.
Ich arbeite mit dem Clicker (Knackfrosch). Das ist eine akustische eindeutige Bestätigung. Richtig eingesetzt erzielt man in kurzer Zeit den gewünschten Erfolg. Allein durch unsere Körpersprache geben wir soviel Signale, die der Hund oft nicht richtig einordnen kann. Der Clicker bestätigt eindeutig: das war richtig! Es ist frustrierend nicht zu wissen was der andere von einem will, das geht uns Menschen ja genauso. Click bedeutet Leckerli und die meisten Hunde haben das schnell begriffen. Wenn der Click nicht kommt, probieren manche Hunde von sich aus etwas anderes aus!. Etwas Besseres kann einem nicht passieren der Hund wird sozusagen kreativ.
Am besten man besucht ein Clicker Seminar oder kauft sich ein Buch.
Je verfressener der Hund ist, desdo schneller lernt er. Bestätigung und Motivation, das ist der Schlüssel zum Erfolg. Schwierige Übungen, z.B. rückwärts den Mensch umrunden, werden schrittweise (sharping) aufgebaut, das heißt schon jede kleine Bewegung in die gewünschte Richtung wird bestätigt.
Ich trainiere fast jeden Tag ca. eine halbe Stunde. Zwischendurch wird gespielt oder Leckerlis gesucht. Auch das ist wichtig, denn das Training ist anspruchsvoll und fordert Höchstleistungen. Auch sollte vom Hund nicht 10x die gleiche Übung verlangt werden, das ist langweilig. Das Training sollte abwechslungsreich und interessant gestaltet werden, denn Spaß soll es machen. Manche Tricks liegen dem Hund einfach nicht. Das muss man akzeptieren.
Branka kriecht nicht gern und bewegt sich nicht gern weg von mir, denn sie hat Angst nicht schnell genug das Leckerli zu bekommen.
Die Choreographie ist das Highlight, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Spezielle Vorzüge und Eigenschaften seines Hundes sollte man berücksichtigen. Meine Branka z.B. hat ihre Lieblingstricks, die ich natürlich mit einbaue. Bei Sprüngen bellt sie immer, das stört den Ablauf und so verwende ich diese nicht so oft. Die Musik sollte passend zum Hund gewählt werden, also keinen Schneewalzer für einen schnellen Hütehund. Man muss das Lied schon sehr mögen, denn jeden Takt sollte man
auswendig kennen, das bedeutet mind. 100 mal anhören. Man kann auch Takte zählen, aber das finde ich sehr schwierig, da man sich auf den Hund konzentrieren muss.
Perfekte Fußarbeit als auch die verschiedensten Tricks sollten gezeigt werden und obwohl sich Hund und Mensch als Team präsentieren, so ist doch immer der Hund der *STAR*. Dieses Jahr haben wir einen Tango gewählt, Titel: Stricly Ballroom, nächstes Jahr wird es Klassisch.
Übrigens, bei Vorführungen sollte man immer auf alles gefasst und kreativ sein, denn es klappt selten so, wie man sich das vorstellt.
Mit DogDancing habe ich eine sinnvolle Beschäftigung für meinen Hund und mich gefunden, die Spaß macht und uns ständig vor neue Herausforderungen stellt.
DogDancing Turniere finden z.B. in der Schweiz regelmäßig statt, in Deutschland findet man sie eher selten. Es wird in verschiedenen Klassen gestartet. Es gibt Klassen für Hunde, die noch nicht so viele Tricks können und kürzeren Lied-längen und Klassen für Fortgeschrittene mit längeren Liedlängen. Es ist sehr interessant sich das einmal anzuschauen und man wird erstaunt sein, was unsere Vierbeiner alles können.
Beim Dogdance ist garantiert, dass der Hund schwanzwedelnd mit dabei ist. Dies gibt ein Gefühl von Frieden und Spaß gleichermaßen wie keine andere Hunde-Sportart.
Bücher
Dogdance
von Ina Burow und Denise Nardelli / ISBN: 3861277735
... darf ich bitten? Mein Hund als Tanzpartner
von Viviane Theby, Michaela Hares / ISBN: 3933228409
Dog Dancing
von Nicole Weber / ISBN: 3440097358
web seiten rund ums Dog Dancing (Seminare, Übungen, etc.)
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